Kurz waren die Meditationen von Will Long noch selten, bei „Future Predictions“ beispielsweise dauerten alle vier Kompositionen jeweils um die vierzig Minuten. Auch „Malaria“, die neue Veröffentlichung des in Japan lebenden Amerikaners, nimmt sich viel Raum für langsame Entwicklungen. Aufgeteilt in sieben Teilstücke oder als 80 Minuten andauernde Gesamtheit entfaltet die Musik von Celer gerade wegen dieser Langsamkeit viel Magie.

Inspiriert von Tagebüchern, Briefen und Fotografien des Philippinen James Jenkins, hat Celer mit Field Recordings und elektronischen Klängen ein Abbild einer nachdenklichen Zeit im Leben eines Menschen geschaffen. Man spürt die Wärme der exotischen Gebiete, man hört Regen und Tiere, im Herzen und der Seele macht sich ein ruhiges Gefühl breit. „Writing Letters In the Rain, 06.06“ ist der perfekte Einstieg in diese gemächliche Reise, Muster und Klangfolgen werden von „Eventual Needs“ aufgenommen und wiederholt.

Romantik und Schönheit sind wichtige Zutaten für „Malaria“, nicht einmal der Ausbruch der Krankheit kann die Musik extrem werden lassen („Entire Absence (Fever Temperatures)“). Celer hantiert mit Schichten und Motiven, lässt diese wie Wellen ineinanderfliessen, verschiebt Stimmungen und Temperaturen. Das abschliessende „Uselessness Of the Caused“ ist eine mehr als 50 Minuten wirkend Atmung, eine globale Verbindung zwischen Menschen, Zeit und Natur.